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Wohnungswirtschaft im Westen begrüßt neues Wohnraumförderprogramm für Flüchtlinge in NRW

Die Wohnungswirtschaft im Westen begrüßt die Ankündigung des Landes Nordrhein-Westfalen, mit einem speziellen Wohnraumförderprogramm die Schaffung zusätzlichen Wohnraums für Flüchtlinge anzustoßen.

VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter sagt: „Das NRW-Bauministerium hat eine wichtige Fördermaßnahme ausgearbeitet. Wir gehen davon aus, dass sie von vielen Wohnungsunternehmen und -genossenschaften genutzt werden wird.“

Über das am 18. Juni von der Landesregierung angekündigte Programm sollen nachhaltig nutzbare Wohnungen gefördert werden, die anschließend als normale Sozialwohnungen genutzt werden können. Die Förderung bezieht sich dem Land zufolge auf den Neubau von Wohnungen sowie – besonders wichtig – auf Umbauten im Bestand, etwa wenn Gewerbeimmobilien oder Bürogebäude zu Wohnraum umfunktioniert werden.

Die Wohnungsunternehmen nehmen ihre soziale Verantwortung bereits in vielen Städten wahr und engagieren sich bei der Unterbringung von Flüchtlingen: Wie eine Umfrage des Bundesverbandes GdW und seiner Regionalverbände ergeben hat, setzen rund zwei Drittel der befragten Wohnungsunternehmen bereits Wohnungen für die Unterbringung von Flüchtlingen ein. 92 Prozent geben an, dass sie das aus sozialer Verantwortung heraus tun. „Diese soziale Verantwortung liegt in der Tradition der ehemals gemeinnützigen Wohnungsunternehmen und -genossenschaften“, sagt Alexander Rychter nun für die Wohnungswirtschaft im Westen. „Unsere Mitgliedsunternehmen haben stets betont, dass sie mehr tun würden, wenn die entsprechenden Rahmenbedingungen es ihnen ermöglichen würden. Das neue Programm ist eine solche sinnvolle Ergänzung der Rahmenbedingungen.“

Der Wohnungswirtschaft werden über das kommende Förderprogramm Darlehen mit attraktiven Konditionen einschließlich Tilgungsnachlässen gewährt. Zur Abdeckung der Mehrkosten, die aus einer möglichen erhöhten Fluktuationsrate resultieren, kann ein Zuschlag zur Bewilligungsmiete zugelassen werden. Auch Möblierungszuschläge und weitere Nebenleistungen etwa für die Finanzierung von Sicherheitsdiensten oder sozialer Betreuung können abgestimmt werden. „Dieser Punkt ist für unsere Mitgliedsunternehmen besonders wichtig“, sagt VdW-Verbandsdirektor Rychter. „Denn viele Menschen, die aus Krieg und Not nach Deutschland entkommen sind, benötigen Hilfe dabei, sich hier zurecht zu finden. Wohnungsunternehmen stoßen oft an ihre Grenzen, wenn von ihnen verlangt wird, solche zusätzlichen Betreuungsleistungen zu organisieren.“

Rychter glaubt, dass das neue Programm die Idee der dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen weiter stärken wird – nicht jedoch, dass man bald auf die Nutzung von zentralisierten Einrichtungen verzichten könne. „Minister Groschek hat Recht, wenn er sagt, dass eine dezentrale Unterbringung der Asylsuchenden die Integration fördert und viele Vorteile bietet. Angesichts der weiter steigenden Flüchtlingszahlen werden aber in vielen Städten, je nach individueller Lage, zentrale Unterbringungseinrichtungen auch weiterhin nötig sein. Die jedoch müssen dann eine gute Qualität aufweisen, eine Willkommenskultur widerspiegeln und würdevolles Wohnen ermöglichen. Auch daran sind unsere Mitgliedsunternehmen in vielen Kommunen beteiligt.“